Scharzfeld

Die Dolomiten des Harzes

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Burgruine Scharzfels


 

Nördlich von Scharzfeld bieten sich drei Wanderziele an, die wahlweise durchgehend erwandert, oder jeweils recht nahe mit dem PKW angefahren werden können.

  • in Osten die Burgruine Scharzfels
  • in der Mitte die Einhornhöhle
  • im Westen die Steinkirche


Einhornhöhle Scharzfeld


Steinkirche Scharzfeld




Da wir erst um die Mittagszeit in Scharzfeld eintrafen, erwanderten wir nur die Burgruine und die Einhornhöle zusammenhängend. Zur Besichtigung der Steinkirche sind wir auf den sehr nahegelegenen Parkplatz gefahren.

 

Rundweg : Burgruine - Einhornhöhle ; 4km; leicht / mittel; 2 Waldgaststätten

Entgegen der rechten Skizze, haben wir uns nicht auf den rechten Parkplatz gestellt, um entlang des punktierten Weges zu gehen, sondern stellten das Auto gegenüber dem Gaststättenschild der Scharzfelsruine knapp vor das Bahngelände ab. An der Stelle ist kaum Platz für einen PKW. Darum bitte, liebe Leser steuern Sie den offiziellen Parkplatz an.

Nach unserem Einstieg am Gaststättenschild auf der gegenüberliegenden Strassenseite (Harzstr.) folgen wir dem gelben Dreieck der Wegbeschilderung. Auf dem Forstweg geht es stetig aber leicht bergan, unter der Brücke der Bundesstr. B27 folgten wir der rechten Weggabel in den Kuhbergweg und errichten die Burgruine mit Gaststätte nach ca. 1km. Dieser leicht zu gehende Wegabschnitt führt, wie auch der zur Einhornhöhle durch einen Buchenwald. Auf dem Weg konnten wir viele Kleinvögel und Eichhörnchen beobachten.

Von der ehemaligen Burganlage sind der Eingangstunnel, in den Fels geschlagene Kammern und einige Mauerreste erhalten geblieben. Die Zugangstreppe und das Häuschen mit dem 32m tiefen Brunnen wurden 1961 neu errichtet.

Eine Informationstafel erzählt, dass der Zeitpunkt der Erbauung nicht bekannt ist, aber der König Lothar sie im Jahre 1131 vom Erzstift Magdeburg erworben hat. Bis 1761 wechselte Sie selten auch gewaltfrei, mehrfach den Eigentümer, wurde als Gefängnis benutzt, um endlich am 29.9.1761 nach einer Belagerung durch die Franzosen vernichtet zu werden.

Eine gemalte Ansicht der Anlage um 1634 befindet sich in der frisch renovierten (2008) Baude. Die Gaststätte hat Dienstags ihren Ruhetag, ansonsten ist sie pätestens ab 13:00 geöffnet ( Tel : 0162/2091338 ).

 

Nachdem wir noch einmal einen Blick ins Harzvorland genossen hatten, setzten wir den Weg zur Einhornhöhle fort.

Wir sind direkt nach dem Verlassen des Burgbereiches nach links dem recht steil abwärtsführenden Waldpfad gefolgt. - Für diesen Weg sollte man insbesondere nach Regen sehr trittsicher sein, oder vorsichtshalber den gekommenen Forstweg bis zur B27-Brücke zurückgehen und gemäß der Ausschilderung zur Einhornhöhle der linken Weggabelung folgen. Das gleiche gilt für Biker. - Unser Waldpfad führt unten angekommen ebenfalls auf den Forstweg, den wir schräg rechts überqueren und nach einer kleine Bachbrücke dem Waldpfad für ca. 500m bergan zu folgen. Die Wanderbaude der Einhornhöhle sieht man schon recht früh und der Weg scheint schnell geschafft zu sein. Wir haben uns jedoch von den liebevoll erstellten Informationstafeln entlang des Weges aufhalten lassen.

Als wir uns dem Höhlenbereich näherten, wurden wir zuerst von den Schatten dreier "Giganten der Eiszeit" - sie lebten seinerzeit zusammen mit dem Einhorn!!?? - , begrüßt und dann vom Betreiber der Höhle und Baude. Es schien zunächst, dass wir eine Privatführung durch die Höhle erhalten sollten, dann gesellten sich rechtzeitig bis zur vollen Stunde noch 3 Paare zu uns. Die 45 Min. dauernde Führung (Erw. 6,-Euro) durch die Höhle wurde sehr kurzweilig und informativ gestaltet.

Die Einhornhöhle, durch Verwitterung entstandener Hohlraum im Dolomitgestein, ist die größte begehbare Höhle im Westharz. Schon 1583 wurde nach den "heilbringenden" Einhornknochen gegraben. Seit dem 17.Jh. ordnet man die fossilen großen Knochen den Großsäugern wie z.B. dem Höhlenbär zu. Ausgrabungen um 1985 lieferten Funde, die eine Besiedlung der Höhle durch Neandertaler schon zwischen der Eem-Warmzeit (vor 120.000 Jahren) bis zur Weichsel-Eiszeit (vor 70.000 Jahren) bestätigten.

 

Wer mag kann von hier zur Steinkirche weiterwandern. Wir sind auf schnellstem Weg zurückgegangen, um zum Parkplatz am Fusse der Steinkirche zu fahren.


Zielwanderung : Steinkirche; 300m; leicht

Vom Parkplatz, der sich unter der Brücke der B27 befindet, geht man knapp 50m auf dem geteerten Weg weiter und verlässt ihn nach rechts. Der gesicherten, ansteigenden Pfad führt nach zwei Serpentinen direkt zum Plateau der Steinkirche.

Nachdem ich vorher Bilder der Steinkirche gesehen hatte, war ich, als ich endlich davor stand, enttäuscht. Es ist nur ein kleines Plateau im oberen Drittel des ca. 50m hohen Hanges. Es ist von 2 Seiten von Dolomitfels und zur Hangseite von 3 alten Eichen begrenzt.

Schon den Menschen vor 15.000 Jahren, die letzte Kaltzeit neigte sich dem Ende, bot sie Schutz. 1926 fand man eine Feuerstelle mit Bratenplatte und Werkzeugen der Jäger aus jener Zeit. Vor 1000 Jahren wurde die Klufthöhle zu einer frühchristlichen Kirche mit bis heute erhaltener Kanzel, dem Altar und dem Weihwasserbecken umgebaut. Der Vorplatz wurde zwischen 900 und 1500 n.Chr. u.a. als Friedhof für mehr als 100 Menschen genutzt.

Nachdem wir das alles gelesen, gesehen, und wir noch einen Blick vom ein wenig höher liegenden Bergrücken in die Landschaft geworfen hatten, gingen wir auf dem selben Weg zurück.

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